Leben mit der Kirche

Der Mai ist gekommen

Als wohltuend empfinden wir die wärmeren Temperaturen und die Sonnenstrahlen…ggggg

Mai-Baum

 Der Mai ist gekommen…

Der Mai ist gekommen, nicht nur die Bäume schlagen aus. Es wird auch deutlich wärmer.

Als wohltuend empfinden wir die wärmeren Temperaturen und die Sonnenstrahlen nach einem sehr langen Winter. Unserem seelischen und körperlichen Wohlbefinden tut das gut.

Ein Wort des Apostels Paulus soll uns begleiten als Monatsspruch im Mai. (1. Korinther 6, 19): „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr wo Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst.“

Unserem neuzeitlichen Lebensgefühl widerspricht dieses Wort des Paulus, jedenfalls auf dem ersten Blick. „Mein Bauch gehört mir.“ Mit diesem selbstbewussten  Slogan forderten Frauen Anfang der siebziger Jahre das Recht auf Abtreibung ein. Über mein Ende will ich frei und selbstbestimmt verfügen können. Diese Ansicht wird heute von Zeitgenossen vehement vertreten. Aber erfordert nicht gerade der Respekt vor dem schwachen und ungeschützten Leben eine besondere Achtsamkeit? Ich lade uns an diesem Punkt zur Nachdenklichkeit ein. Überhaupt ist das mit dem freien Willen nicht so eine Sache? Werden wir nicht doch oft manipuliert und sind alle Kinder eines Zeitgeistes? Für mich mag ich das jedenfalls nicht ausschließen. Und wenn dann Sterbehilfe freigegeben ist, erzeugt das nicht ein gesellschaftliches Bewusstsein, dass ältere Menschen zu nichts mehr nütze sind? Ein Selbstverständnis, das sich Betroffene vielleicht sogar selbst anziehen ? Und wie ist das mit dem abgetriebenen Kind. Es hat gar keine Chance mehr auf Leben. Auf Leben, dessen Wert wir ja zu recht zu hoch einschätzen.

Paulus sieht das mit Leib und Seele. Auch unser Leib  gehört Gott. Auch ein schwacher, ein sich noch nicht oder nicht mehr selbst melden könnender Leib ist schützenswert. Der Mai als Pfingstmonat ist der Monat des heiligen Geistes. Da ist noch etwas. Etwas über das wir nicht verfügen, aber mit dem wir rechnen können. Ein Geist Gottes, der uns zu Gottes Kindern und  zu Schwestern und Brüdern macht. Halten wir uns offen für diesen Geist. Geben wir auf uns Acht an Leib und Seele. Und respektieren wir das Lebensrecht unserer Mitmenschen gerade auch der Schwachen, dann  sind wir diesem Gott auf der Spur.

Dirk Gogarn, „Gedanken zum Monatsspruch“,  Mai 2016