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Monatsspruch Oktober

10.10.2016
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Freiheit

Eigentlich startete der Sommer erst richtig durch, als wir ihn als misslungen abhaken wollten. Die Regenkatastrophen des Frühjahrs, die kühlen Temperaturen des Frühsommers machte er erst seit Anfang September vergessen. Seither strahlte nahezu täglich die Sonne von einem oft nur leicht bewölkten Himmel. Die warmen Temperaturen übertrieben es manchmal. Das Wetter war kein Thema mehr, bis vertrocknete Wiesen und Felder in unseren Blick gerieten.

In diesen Wochen bot sich von den Sauerländer Höhen manch grandioser Weitblick. Mitte September konnte ich ihn für einen Moment in Haus Nordhelle in Valbert genießen. Von dort reicht der Blick weit in den Süden über die Gipfel des Sauer- und Siegerlandes hinweg. In der Dämmerung des Abends verschwommen die Konturen der Berge im Hintergrund und zeichneten eine malerische Stimmung in den Abendhimmel. Für einen Moment war die Freiheit dieser Weite spürbar.

Freiheit, kein Thema bewegt die Menschheitsgeschichte mehr. Für sie wurde gestritten und geschrieben, gekämpft und gestorben. Gegen sie setzte man Ruhe und Ordnung, entlarvte beides schnell als Friedhofsruhe und Kadavergehorsam und überwand dies oft unter unsäglichen Mühen.

Unser Freiheitsdrang darf sich dabei auf Gott berufen. Paulus erinnert die Christen in Korinth daran: Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. (2. Brief an die Korinther, Kapitel 3, Vers 17) Bevor Sie sich in der falschen Rubrik wähnen: Ja, das ist so, wir glauben an einen Gott, der die Menschen befreit, von sich selbst, von äußeren Zwängen, von religiösen Ordnungen. Aber wir selbst trauen uns dieses Leben in Freiheit selten zu, und schaffen immer neue Ordnungen. Zu oft haben wir erlebt, dass die Freiheit der einen, zur belastenden Unfreiheit der anderen wurde. Darum verordnet sich die Menschheit lieber Ordnungen und Gesetze, um wenigstens ein Minimum an Freiheit zu bewahren.

In Glaubensdingen ist das ähnlich: der von Gott zur Freiheit befreite Mensch möchte andere gerne in diese Freiheit zwingen und gebiert damit Unfreiheit und Zwang. Von Gott befreit dürfen wir uns aber an Jesus orientieren. Gerade auch darum hat sich Martin Luther vor einem halben Jahrtausend an die Übersetzung der Bibel in unsere Sprache gemüht. Seitdem kann sich jede und jeder ein eigenes Bild von der befreienden Liebe Gottes machen. Ob Ihnen das Lust macht, wieder in der Bibel zu lesen?

Herzlichst
Ihr/euer Uwe Brühl