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Kattefahrt 2013

Am Nachmittag des 7. Juni 13 standen 36 hibbelige Jugendliche … ggggg

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Am Nachmittag des 7. Juni 13 standen 36 hibbelige Jugendliche voller Erwartungen auf das kommende Wochenende vor der Johannis-Kirche. Während Pastor Uwe Brühl sich mit dem Einsammeln von noch zu zahlendem Geld beschäftigte, bildeten sich bereits die gewohnten Grüppchen. In diesen wurden sachkundig die Inhalte jedes einzelnen Koffers inspiziert. Auch die Betreuer standen- ein schlafloses Wochenende in Aussicht- mehr oder weniger begeistert zusammen. Nachdem alle formalen Angelegenheiten geklärt waren, und letztendlich auch bestimmt wurde, wer mit wem in welchem Auto fuhr, begaben wir uns auf die halbstündige Reise zum Haus Nordhelle. An dieser Stelle, möchte ich mich bei allen Eltern bedanken, die bereit waren, diese kreischende Chaostruppe zu chauffieren.

Auf der Fahrt wurde einigen Mitreisenden dann bewusst, dass er wohl doch die eine oder andere Kleinigkeit zuhause vergessen hatte. Doch die gute Laune ließ sich auch durch diese Erkenntnis nicht vertreiben.
Bei der Ankunft auf Haus Nordhelle fühlten sich einige Mitreisende und Betreuer dann an die zahlreichen Familienfreizeiten oder die eigene Kattefreizeit erinnert. Lautstark wurden nun die Räume erkundet, in denen man schon als kleines Kind gespielt hatte. Und auf einmal erinnerte man sich an gewisse Begebenheiten, die man bisher aus seinem Gedächtnis verbannt hatte.
Doch es kam der Moment, wo es an der Zeit war, die Zimmerverteilung vorzunehmen. Dieses Thema hatten Begleitpersonen sowie Minderjährige versucht aufzuschieben. Da man sich immer noch nicht klar war, wer mit wem- und vor allem, wer NICHT- mit wem auf ein Zimmer ging, bildeten sich erneut die gewohnten Diskussionsgrüppchen. Aber nach den gewöhnlichen Anfangsschwierigkeiten à la „Ich geh nicht mit DER auf ein Zimmer“ und „wo bekommen wir denn jetzt das dritte Bett her, Herr Brüüüühül?“, stand schließlich die gesamte Mannschaft mehr oder weniger zufrieden in den Türen ihrer Zimmer. Schmerzlich musste die Truppe, die bereits mit dem Haus vertraut war feststellen, dass die Räume in denen man zu früheren Zeiten geschlafen hatte, doch deutlich größer gewesen waren. Trotzdem benutzte man bald nicht mehr die Türen, sondern stieg wie früher einfach aus dem Fenster um in ein anderes Zimmer zu gelangen. Dieses Chaos dauerte ungefähr eine Stunde, bis Herr Brühl schließlich unüberhörbar (selbst für durch zu laute Musik geschädigte Jugendliche) über den Flur brüllte: „Leute, in 5 Minuten Treffen im Gruppenraum!! Alle!!“ Dieser Anweisung wagte sich niemand der lärmenden Gruppe zu widersetzen. Also fanden sich schließlich wirklich ALLE im Gruppenraum ein. Dort führten uns die Begleitpersonen in das geplante Programm ein. Wider Erwarten hatten wir doch relativ viel Zeit zu unserer freien Verfügung. Diese Freizeit wurde nur gelegentlich von „Sitzungen“ im Gruppenraum unterbrochen, die hauptsächlich das Thema Abendmahl behandelten, da wir ja am nächsten Tag selbiges zum ersten Mal einnehmen sollten. Die Handlungen der folgenden Nacht, die größtenteils nicht aus Schlafen bestanden, verschweige ich ausnahmsweise mal diskret.

So kam es also dass die gesamte Gruppe einschließlich Betreuer am nächsten Morgen völlig übermüdet um 8 Uhr vor dem Speisesaal stand. Die Geräuschpegel in diesem Raum waren bei Anbetracht der anwesenden Personen ungewohnt ruhig. Trotzdem waren wir verpflichtet, dem Programm weiter standzuhalten. Dessen Erschöpfungskurve hatte allerding noch lange nicht den Höchststand erreicht, da unser allgemein beliebter Pastor auf die geniale Idee kam, seinen Fitnesstrainer für unsere Freizeit zu engagieren. Also fanden wir uns am Nachmittag in kompletter Sportmontur wieder, die den Zweck hatte, uns mehr oder weniger bei den 90 Minuten zu unterstützen, die wir nun vor uns hatten. Das Ergebnis dieser Einheit war, dass die wenigen Sportbegeisterten der Gruppe, nun erkannten, dass sie wohl doch nicht so sportlich waren, wie sie dachten. Nach dieser absolut atemraubenden Einheit scheuchten uns die definitiv sehr sportlichen Begleitpersonen noch ins hauseigene Schwimmbad. Dort fand, trotz der Erschöpfung noch ein relativ ansehnliches Wasserballmatch statt. Und damit wir auch ja nicht zu Ruhe kamen, schauten wir uns nach den vergangenen Sporteinheiten auch noch einen Film an. Als wir dann total erschöpft um halb 12 endlich in unsere Territorien entlassen wurden, war es im Flur erstaunlich ruhig. Trotzdem möchte ich erwähnen, dass sich unser „Flur“ mittlerweile in ein Schlachtfeld verwandelt hatte, welches dezent nach Pringels der unangenehmen Sorte stank. Dieser ereignisreiche Tag hatte die Konsequenz, dass sich die Ereignisse der vergangenen Nacht in keiner Weise wiederholten.

Am nächsten- und letzten- Morgen auf Haus Nordhelle sollten wir letztendlich unser erstes Abendmahl zu uns nehmen. Der Höhepunkt dieses Abschlussgottesdienstes war für zwei Personen aber ein ganz anderer. In dieser Gruppe befanden sich nämlich zwei Personen, die an besagtem Morgen getauft werden sollten. Lea und Celina. Diese beiden erwarteten die Ankunft ihrer Familien in besonderem Dresscode. Wir anderen hatten bedauernswerterweise nicht daran gedacht uns etwas Passendes zum Anziehen mitzunehmen. So mussten für diesen Gottesdienst die Jeansshorts und das Top herhalten. Unsere beiden Täuflinge schienen sich aber gottseidank sehr wenig an unserer Aufmachung zu stören. Schließlich litten sie ja auch unter Schlafmangel und den daraus resultierenden Augenringen.  
Am Ende dieses Gottesdienstes beglückwünschten wir unsere Täuflinge, und auch ein bisschen uns selbst, da wir ja heute zu ersten Mal das Abendmahl eingenommen hatten- quasi fehlerfrei. Das größte Gesprächsthema dieses Vormittags war allerdings die Wein Wahl unseres werten Pastors, denn es gab praktisch niemanden, der beim Geschmack des Weines nicht angewidert das Gesicht verzogen hatte. Trotz des vergangenen Gottesdienstes, wurde es auch für uns so langsam Zeit, uns auf die Abfahrt vorzubereiten. Der Moment war gekommen. Wir mussten einen Schlussstrich ziehen. Dieses Wochenende voller definitiv lehrreicher Gespräche über Fußball und theologische Streitfragen war am Ende angelangt. Voller Wehmut zogen wir unsere Taschen über die Schwelle des Haus Nordhelle und stiegen jeder in verschiedene Autos. Zurück bleibt die Erinnerung an ein wunderschönes, wenn auch anstrengendes Wochenende- DANKE UWE!!

Luise Wolff